QUEEN

John Deacon
bass, keyboard
Brian May
guitars, keyboard, vocals
Freddie Mercury
vocals, piano, keyboard
Roger Taylor
drums, keyboard, vocals

Faszination und Unsterblichkeit

Mehr als zwei Jahrzehnte lang eroberte die britische Rockband QUEEN die internationale Musikwelt. Sie starteten in den frühen 70ern mit Hits wie "Sheer Heart Attack", "Seven Seas of Rhy" oder "Killer Queen". Durch Werke wie "Bohemian Rhapsody" (heute die Hymne der Fans) oder "Somebody to Love" egalisierten sie ihre Position unter den Weltbesten.

Ein Erlebnis waren die großen Livekonzerte der 70er und 80er Jahre im Londoner Wembley-Stadion, im Hyde-Park, in Rio, oder in Budapest, wo hunderttausende Fans der Gruppe zujubelten. Auch heute noch, 15 Jahre später, faszinieren die Konzerte in der Videoversion nicht nur die Fans und machen deutlich, welch eine Begeisterung QUEEN auslöste (atemberaubend: ein Fußballstadion voller Menschen singt "Love of my Life" im Chor).

9. August 1986: Der "Magic-Helicopter" schwebt über Knebworth Park in Hertfordshire/England, 140.000 Fans warten auf QUEEN

Wembley Stadium und -Arena waren für QUEEN über viele Jahre hinweg die Stätten ihrer größten Erfolge. 1980, '81 und '86 spielte die Band jeweils vor traumhafter Kulisse, im ausverkauften Haus. Und am 13. Juli 1985 schrieb das Quartett ein Stück Musikgeschichte. "Live Aid" hieß das Charitykonzert, das viele der internationalen Topbands und -Interpreten anlockte. Jeder spielte ca. 20-minütige Sessions, das Konzert wurde per Satelit weltweit live übertragen. Für QUEEN sollte es einer der bedeutesten und bewegensten Momente ihrer Karriere werden.

"Wir traten auf, ohne Sound- oder Musikcheck, ohne uns wie sonst vorzubereiten", erzählt John Deacon. Auch auf ihre gewohnte Beleuchtungsanlage mußte die Band verzichten. " Wir hatten nur diese 20 Minuten Zeit, um die Fans für uns zu gewinnen", erinnert sich Brian May. "Aber wir waren alle in einer fantastischen Form und das Publikum war einfach klasse. Freddie schaffte es binnen weniger Minuten, sie alle für sich einzunehmen." Presse und Fans wählten QUEEN zur besten Band der Veranstaltung. "Ich bin stolz darauf, dabei gewesen zu sein", sagt Freddie Mercury. "Ich liebe es, unsere Songs zu singen, aber noch schöner ist es, wenn das Publikum Teil unserer Show wird und mitsingt." Und 72.000 Fans singen "We Will Rock You". Elten John, auch einer der Stars des Abends, "beschwerte" sich anschließend bei der Band:"Ihr habt heute wirklich allen die Show gestohlen!"

Eine erstklassige Starbesetzung, die spannende Handlung und geflügelte Worte wie "Es kann nur Einen geben", machten den Film "Highlander", aus dem Jahre 1985 unvergessen. Doch erst die Musik brachte dem englisch/ amerikanischen Fantasie-Abenteuer den Kultstatus. Als Filmmusik geschrieben, wurden die Titel "Who Wants to Live Forever", "Princess of the Universe" und "A Kind of Magic" Welterfolge für QUEEN.

Doch bereits 1980 machte QUEEN Bekanntschaft mit dem Filmgeschäft. Für die amerikanische Science-fiction-Produktion "Flash Gordon", mit Sam J. Jones in der Hauptrolle, schrieb die Band den kompletten 18 Titel umfassenden Soundtrack. Auch die Werbung kam nicht an der Musik der Briten vorbei. Die Automobilkonzerne Lancia und Ford coverten die Soloprojekte von Mercury ("Guide Me Home") und May ("Driven By You") als musikalische Untermalung in ihren Promotionvideos. Und den Whiskey der schottischen Marke Ballentine's trinkt man am besten zu den Klängen von "Innuendo".

In 20 Jahren produzierte QUEEN ebenso viele Alben und landete 16 Nummer eins-Hits. Zwischen 1980 und 1986 nahmen die Vier übrigens ihre Songs in den Musicland Studios in München auf und der Produzent war kein anderer als Reinhold Mack! Viele Male tourte die Band durch die ganze Welt und zog die Massen in die ausverkauften Konzerthallen. QUEEN erhielt unzählige Auszeichnungen und wurde mit Gold- und Platinschallplatten geehrt. Ihre Musik veränderte sich im Laufe der Zeit, die Qualität reifte mit den Jahren und so verwundert es kaum, dass ausgerechnet die letzten beiden Alben, "Innuendo" (1991) und "Made in Heaven" (1995) auch gleichzeitig ihre besten Werke sein sollten. Und "Made In Heaven" wurde tatsächlich im "Himmel" fertiggestellt. Denn ebenso wie ihren Landsmännern, den Beatles, ereilte die Briten das Schicksal, eines ihrer Bandmitglieder zu verlieren.

Der unverwechselbare QUEEN-Sound wurde von vier Menschen kreiert: Brian May, der seine E-Gitarre förmlich zum Singen bringt und in der Lage ist, ihr Töne zu entlocken, die nicht von dieser Welt zu stammen scheinen. Drummer Roger Taylor, dessen Stöcke beinahe zu schnell für das menschliche Auge agieren - wahrlich ein Virtuose unter den Schlagzeugern. John Deacon - "the invisible man", der Unsichtbare, sich stets im Hintergrund haltende Bassist. Er schrieb einige der größten QUEEN-Songs. Schließlich die Lichtgestalt Freddie Mercury. Der Showman und Lead-Sänger, der mit seiner extravaganten Stimme, die keine Grenzen kannte, der Band ihren Stempel aufdrückte. Er entwarf auch das Markenzeichen der Gruppe, den Feuervogel mit den beiden Löwen.

Als Mißgriff wurde 1982 das Discoalbum "Hot Space" von der Fachwelt eingestuft - hatte es doch so gar nichts mit dem typischen, eher auf Rock ausgelegtem QUEEN-Sound zu tun. Doch die Fans kam dieser Vorreiter auf eine neue Musikwelle gerade recht. Witzig aus deutscher Sicht ist der Song "Dancer" (geschrieben von Brian May) in dem der telefonische Weckruf eines Hotels zu hören ist: "Guten Morgen, sie wünschten geweckt zu werden!"

Einen Bandleader gab es bei QUEEN nicht. Jeder war gleichberechtigt und alle texteten und komponierten wechselnd ihre Lieder. Meistens interpretierte Freddie die Stücke, doch auch Brian und Roger sangen einzelne Songs. John unterstütze nur selten mit seiner Chorstimme. Einen separaten Chor gab es nicht, den machte die Band stets selbst. Vorzugsweise wurden die Takes in den Mountain Studios in Montreux/CH, direkt am Genfer See (Lac Léman), aufgezeichnet. Die Gruppe kaufte das Studio 1979.

Zum Ende ihrer Zeit, die durch Mercurys Tod 1991 besiegelt wurde, erlebte QUEEN einen erneuten Höhenflug. Und es stellt sich die Frage, wo die Band wohl heute wäre, wenn Mercury seinem schweren Aidsleiden nicht erlegen gewesen wäre. Kritiker sagen, dass gerade das nahe Ende aus der Gruppe das Beste herausgeholt hätte. Eine Tatsache ist auch, dass Mercurys Stimme nie besser war, als während seines letzten Jahres. Wie auch immer, zweifelsohne hat QUEEN die Musikwelt mit ihrem Stil verändert, sie beeinflußte Musiker auf der ganzen Welt und wird auch weiterhin Generationen beeinflussen.

Brian May und Roger Taylor haben sich derweil beachtliche Solokarrieren aufgebaut, während sich John Deacon seiner Familie widmet und sich beinahe völlig aus dem Musikgeschäft zurückgezogen hat. Die drei Freunde trafen sich jedoch 1997 ein (vorerst) letztes Mal in den Mountain-Studios, um gemeinsam einen einzelnen Song aufzunehmen. Brian May hatte nach all den Jahren das Stück "No-One But You" komponiert, das Freddie gewidmet ist (mehr dazu auf den Portraitseiten). Doch eine Auferstehung von QUEEN, ohne Mercury und mit einem neuen Sänger, ist für die verbliebenen Mitglieder derzeit undenkbar. "Es gibt keinen Ersatz für Freddie Mercury " , sagt Brian May. Was bleibt sind gnadenlos schöne Erinnerungen, die dank der modernen Technik immer wiederbelebt werden können und eine Musik, die wirklich unsterblich ist.

Anmerkung:

Diese Webseite ist sowohl für die Medien, als auch für Fans gedacht und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das gesamte Lebenswerk von QUEEN würde alleine ein Bücherregal füllen. Eine Auflistung der einzelnen Songs und der Alben findet sich bei den Einzelportraits, im Anschluß an die jeweilige Biografie.

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©2000/2001 by Birgit Paff

Copyright der verwendeten Bilder: Queen Productions LTD/Queen Management