Um es vorweg zu nehmen: Der echte QUEEN-Fan wird enttäuscht sein, wenn er auf die bekannten Videoclips im neunen Look hofft, kommt er bei der Lasershow "QUEEN Heaven" nicht auf seine Kosten. Rund zwei Drittel des Multimedia-Spektakels sind die klassischen Planetariumsbilder, wie Sternhimmel, Lichteffekte, fliegende Gebilde, dazu Nebel und bunte Laserstrahlen in allen Variationen. Die Komposition dieser Effekte ist freilich einer Lichtorgel gleichend taktgenau auf die Musik von QUEEN abgestimmt. 

Insgesamt stehen 18 QUEEN-Songs in phantstischem DTS-Surround-Sound auf dem Programm der 70-minüten Show. Bei "Mother Love" umschwirren futuristische Schmetterlinge Fantasie-Wolkenkratzer. Während der Textzeile "Mama please, let me back inside" stürzen die Lichtfalter in eines der Säulengebilde, was den Betrachter makaber an die Geschehnisse vom 11. September 2001 in New York erinnert. Stimmungsvoll wird's dagegen in "A Winter's Tale" wenn Laserstrahlen in Freddie Mercurys Handschrift den Text in die Himmelskuppel schreiben. Einziger Wermutstropfen hierbei: Für den Hintergrund wurde eine Fantasielandschaft kreiert. Viel passender wären jedoch Aufnahmen vom Genfer See und der Alpenmassive der Schweiz gewesen, die der Song beschreibt.

Die bekannten Videoclips zu "I want to break free" und "Radio Gaga" werden durch die bereits erwähnten Licht- und Nebeleffekte aufgepeppt. Rosa Klopfstaubsauger und Holzradios wirbeln als Grafiken über den Himmel. Die 360 °- Kuppel zeigt  bei "A Kind of Magic" den bunten Hintergrund des Albums. Die Magic-Karikaturen werden eingeblendet, leider nur im Kollektiv, wie im Booklet zu sehen und nicht einzeln freigestellt und animiert. "It's a beautiful Day" ist die Mercury-Hommage schlechthin, es sind ausschließlich Aufnahmen des QUEEN-Frontmannes zu sehen, bishin zu Bildern aus seiner Kindheit. Da mag sich in diesem speziellen Fall der erfahrene und belesene Fan über die Zustimmung von Brian May wundern...

Auf den Bälle jonglierenden Innuendo-Clown aus dem Planetariums-Trailer wird das Publikum vergeblich warten. Die tanzenden bunten Bälle hätten ihre Wirkung sicher nicht verfehlt. Das absolute und auch tatsächliche Highlight ist allerdings "Bohemian Rhapsody" am Ende der Show. Der alte Videoclip aus dem Jahre 1975 erstrahlt im neuen Glanz und kommt mit einer ausgefeilten Kopiertechnik daher, die einzelne Bildelemente des weltersten Popvideos freistellt. Zu hören ist übrigens eine geänderte Version des Klassikers im neuen Soundmix von Brian May und Roger Taylor.

 

 

QUEEN-Gitarrist Brian May wirkte übrigens bei der Produktion der Show mit: "Wenn wir etwas als QUEEN machen wollen, dann wird Freddie immer fehlen. Das Planetarium bietet als einer der wenigen Orte die Möglichkeit, QUEEN in einer besonderen Form zu präsentieren, dass es so scheint, als wäre Freddie noch dabei."

 

 

 

 

 

Bis Juni 2002 wird QUEEN Heaven exklusiv im Planetarium, Forum der Technik in München zu sehen sein. Danach soll die Lasershow auch anderen Planetarien in Europa zur Verfügung stehen.

Reservierungen sind möglich unter Telefon: 089/21125-180 oder im Internet unter: www.fdt.de  (Hier gibt es auch weitere Infos)

 

 

 
 
 
 
Ehrengast bei der Premiere am 13.12.2001: Brian May

Trackliste:

1. Flash 8. It's a beautiful day (reprise)
2. Made in Heaven 9. Under Pressure
3. Mother Love 10-14. Heavy Medley: I want it all, Headlong, Tear it up, The Show must go on
4. A Winter's Tale 15. We will rock you
5. I want to break free 16. We are the champions
6. Radio Gaga 17. Bohemian Rhapsody
7. Who wants to live forever 18. These are the days of our Lives
 
© 2000/2001 by Birgit Paff
Fotos: Forum der Technik (5), Paff (3)